Gruselgrütze

Nervenkitzel mit Zitterzitronen

Was so ein Salzstreuer doch alles kann. Kinder und Eltern begeistern, Krach machen und Zutaten für eine Hexensuppe zaubern. Schön giftig blau sieht er aus und enthält 40 durchsichtige Plastikchips, die entscheiden: Schafft es Hexe Hilde, die „Gruselgrütze“ rechtzeitig herzustellen, oder holt sie sich eine Beule am Kesselrand?

Kosmos hat seit langer Zeit jedes Jahr ein witziges, formschönes und innovatives Spiel für Kinder herausgebracht, das auch die Eltern nicht langweilig finden. Tradition verpflichtet: „Gruselgrütze“ ist das nächste Exemplar. Witzig, weil mit dem Salzstreuer so richtig gezockt werden kann. Formschön, weil es knackig knallig bunt aussieht. Und innovativ, weil es ein kooperatives Kinderspiel ist. Es gibt nicht so viele davon.

22 Farbfelder ist Hexe Hilde vom Kessel entfernt, in dem die „Gruselgrütze“ gekocht wird. In die muss rotes Teufelschili, gelbe Zitterzitrone, grüner Übelpilz und violetter Vampirknofi. Der edle große Zauberstreuer enthält je zehn Chips passend zu den Farben. Es gilt, immer drei Farbchips einer Sorte zu zaubern, denn dann kommt eine Zutat in den Topf. Insgesamt müssen drei pro Sorte gezaubert werden. Ganz schön zauberhaft, aber mit einem teuflischen Haken.

Poltert nämlich ein vierter Chip einer Farbe auf den Tisch, hat sich das Zauberkind mit dem Streuer verhext und Hilde muss auf das nächste Feld der zu viel gehexten Farbe flitzen. Nun muss das Team immer mehr zocken. Das fiese an dem Streuer ist nämlich: Die Öffnung für die Chips ist so eng, das nur Plastikscheibchen auf den Tisch plumpsen, wenn kräftig geschüttelt wird. Und schütteln darf man so oft man will, bis zum süßen „Stopp“ oder bitteren Ende.

Marius und ich – zwei gestandene Vielspieler mit höchst ausgeprägtem Zockerbewusstsein – haben geglaubt, schlau zu sein. „Ich schüttel schön vorsichtig, dann haben wir das Ding in 2 Minuten gewonnen“, hab ich noch gesagt. Am Ende haben wir beide blöd aus der Wäsche geguckt. Ist nämlich nicht so leicht. Das kann ein ganz schöner Nervenkitzel werden, ein dezentes Kribbeln auf der Haut haben wir beide gespürt.

Also: Wenn wir die „Gruselgrütze“ am Stand spielen und plötzlich gellt ein Kreisch-Chor hoher Stimmen durch die Messehalle: Kein Problem, Mädels und Jungs. Marius und ich waren auch kurz davor. Hexen ist eben kein Zuckerschlecken, wenn Zitterzitrone im Spiel ist.

GRUSELGRÜTZE

Verlag: Kosmos
Autor: Kirsten Hiese
Spieler: 2 – 5 und mehr
Altersempfehlung: Offiziell 5+, Total verSPIELt 4+
Geeignet für: Einsteiger + Familie

Links:

Offizielle Website

Spielregeln

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